
In unserem Gespräch mit Alessandra Gargiulo, die Sustainability Professional der Marke, enthüllt sie die Inspirationen hinter BRUNA und spricht über die zukunftsweisende Nutzung von laborgezüchteten Diamanten und einzigartigen Barockperlen. Verantwortungsvollen Luxus? Den gibt es bei BRUNA, einer Marke, die sich diesem verschrieben hat. Wir verraten dir mehr über die Schmuckbrand, ihre Vision und die wachsende Relevanz im Markt.
Wie ist Bruna The Label entstanden? Was waren die grundlegenden Inspirationen und Beweggründe für die Gründung?
Aus dem Wunsch nach hochwertigem, verantwortungsbewusstem Schmuck gründeten die Partner:innen Helena und Simon im Jahr 2019 BRUNA. Die Idee entstand in Tahiti, inspiriert von der Suche nach ikonischen Schmuckstücken mit bleibendem Wert. Unsere Designs vereinen schlichte Eleganz mit modernen Akzenten als langlebige Essentials im erschwinglichen Luxussegment. BRUNA steht für ein Gefühl von Selbstbewusstsein, Leichtigkeit und zeitlosem Stil - Schmuck, der jeden Look vollendet.
Welche Vision hattet ihr bei der Gründung von Bruna im Hinblick auf den Luxus-Schmuckmarkt?
Unser Verständnis von Luxus ist es, inspirierende, zeitgemäße aber auch leistbare Schmuckstücke zu kreieren, die mit unseren Werten im Einklang stehen und für viele zugänglich sind. Wir bieten eine stilvolle Alternative aus hochwertigen Materialien - und schließen so die Lücke zwischen Modeschmuck und High- oder Couture Jewelry.
Was macht euren Schmuck aus? Was hebt ihn von anderen Schmucklabels ab?
Schmuckstücke von BRUNA sind mehr als ein Accessoire - sie sind vielseitige Essentials für jeden Tag. Unsere Designs vereinen kompromisslose Qualität und zeitlose Modernität. Sie fügen sich nahtlos in den Alltag und bleiben individuell kombinierbar. Besonders schön ist der Gedanke, dass unser Schmuck nicht nur begleitet, sondern stärkt, inspiriert und mit der Zeit zu einem persönlichen Erinnerungsstück wird. Schließlich ist Schmuck eines der wenigen Dinge, die wir täglich auf unserer Haut tragen.
Gibt es spezielle Designs oder Materialien, die für eure Kollektionen charakteristisch sind?
Bekannt sind wir vor allem für unsere perfekt-unperfekten Perlen, vor allem für unsere wunderschönen Barockperlen, die in Form und Farbe einzigartig sind. Aber auch unsere Pieces mit laborgezüchteten Diamanten sind mittlerweile charakteristisch für BRUNA. Unser bekanntestes Schmuckstück ist aber unsere ikonische Venice Necklace, die bereits von Celebs wie Jessica Biel oder Sofia Richie Grainge getragen wurde.
Wie schafft ihr es, euch in einem umkämpften Markt als Trendsetter zu etablieren?
Natürlich spielen viele Faktoren eine Rolle, doch an erster Stelle steht immer ein begehrliches Produkt. Schmuck lebt von den Emotionen und Erinnerungen, die wir mit ihm verbinden - doch ebenso entscheidend ist es, ein Design zu schaffen, das auch Hype-Potenzial hat. Dabei ist auch das Storytelling essentiell: Es geht darum, Inspiration zu kreieren und unsere Community zu begeistern, vor allem auch über soziale Medien. Unsere Community ist das Herzstück unserer Marke - und wir laden sie dazu ein, Teil unserer Welt zu sein, sie zu inspirieren und mit den neuesten Trends zu begeistern.
Was versteht man unter laborgezüchteten Diamanten? Was unterscheidet sie von natürlichen Diamanten?
Laborgezüchtete Diamanten sind echte Diamanten, die in einem Labor hergestellt werden. In Bezug auf Qualität und Schönheit besitzen sie die gleichen physikalischen, chemischen und optischen Eigenschaften wie geförderte Diamanten. Sie werden somit auch demselben Bewertungsprozess unterzogen, bei dem die Diamantqualität gemäß Farbe, Schliff, Klarheit und Karat bestimmt wird. Der Hauptunterschied liegt somit im Ursprung: Geförderte Diamanten werden durch Bergbauverfahren aus der Erde gewonnen - in der Regel in großen Tagebau- oder Untertageminen -, während im Labor gezüchtete Diamanten in einer kontrollierten Laborumgebung gezüchtet werden.
Was sind die Vorteile von laborgezüchteten Diamanten im Vergleich zu natürlichen?
Laborgezüchtete Diamanten werden immer beliebter, vor allem bei jüngeren Generationen, und ein Grund dafür ist auch ihre Erschwinglichkeit. Dank technologischer Fortschritte, der Produktionseffizienz und der sich entwickelnden Marktdynamik sind sie in der Regel kostengünstiger als natürliche Diamanten - und zwar ohne Kompromisse bei der Qualität und ihrer Schönheit.
Abgesehen von den Kosten bieten laborgezüchtete Diamanten durch die kontrollierte Umgebung ein höheres Maß an Rückverfolgbarkeit von der Produktion bis zum Kauf. Im Vergleich dazu durchlaufen natürliche Diamanten mehrere Stufen: von der Gewinnung über die Sortierung, das Schleifen und Polieren bis hin zum Handel und Vertrieb.
Der Abbau natürlicher Diamanten kann mit traditionellen Risiken verbunden sein, die je nach Standort, behördlicher Aufsicht und Beschaffungspraktiken variieren. Trotz Initiativen für verantwortungsvollen Bergbau, die Fortschritte bei Arbeitsbedingungen und Umweltmanagement erzielt haben, bestehen weiterhin Herausforderungen wie Lebensraumzerstörung, hoher CO2-Ausstoß und Menschenrechtsfragen. Ein komplexes Thema, denn auch bei laborgezüchteten Diamanten können Umweltaspekte, besonders im Hinblick auf für die Produktion genutzte Energiequellen, eine Rolle spielen. Und genau deshalb sind verantwortungsvolle Praktiken und eine differenzierte Auseinandersetzung in beiden Industriezweigen besonders wichtig.
Gibt es auch Nachteile an laborgezüchteten Diamanten?
Laborgezüchtete Diamanten werden in erster Linie durch zwei Verfahren hergestellt: Hochdruck-Hochtemperatur (HPHT) und chemische Gasphasenabscheidung (CVD) - beides energieintensive Verfahren. Und deshalb hängen die Auswirkungen von laborgezüchteten Diamanten weitestgehend von den bei der Herstellung verwendeten Energiequellen ab. Werden sie mit fossilen Brennstoffen betrieben, kann ihr Kohlenstoff-Fußabdruck erheblich sein.
Warum habt ihr euch entschieden, ausschließlich laborgezüchtete Diamanten für euren Schmuck zu verwenden?
Bei BRUNA sind wir uns den Vor-und Nachteilen von natürlichen als auch laborgezüchteten Diamanten bewusst. Wir haben uns für laborgezüchtete Diamanten entschieden, weil sie besser zu unseren verantwortungsvollen Beschaffungs- und Produktionsstrategien passen. Gleichzeitig glauben wir aber an eine differenzierte Herangehensweise, die sowohl die Fortschritte als auch die Herausforderungen beider Sektoren anerkennt. Aus diesem Grund unterstützen wir auch den verantwortungsvollen Bergbau durch unsere Beteiligung an Initiativen zur Stärkung handwerklicher Goldminengemeinschaften in Kenia und Tansania. Anstatt den Bergbau vollständig abzulehnen, setzen wir auf die Förderung der Gemeinschaften, die von ihm leben.
Wie sehen die Pläne aus, das Bewusstsein und die Akzeptanz für nachhaltigen verantwortungsbewussten Schmuck weiter zu fördern?
Durch gezielte Kommunikation und mehr Transparenz möchten wir Verbraucher:innen ein besseres Verständnis für die komplexen Zusammenhänge der Schmuckindustrie vermitteln und das Bewusstsein für verantwortungsvolle Jewelry Brands schärfen. Gleichzeitig nehmen wir uns selbst in die Verantwortung, die Transparenz und Rückverfolgbarkeit unserer Lieferketten stetig zu verbessern. Beispielsweise haben wir vor kurzem einen neuen Abschnitt für jede unserer Produktseiten eingeführt, der es unseren Kund:innen ermöglicht, den Weg ihres Schmuckstückes besser nachvollziehen zu können. Wir möchten außerdem weiterhin mehr Aufklärungsarbeit in sozialen Medien leisten, um über gängige Missverständnisse in der Schmuckindustrie aufzuklären. Dies ist besonders wichtig bei komplexen Themen wie dem handwerklichen Bergbau, der oft mit Vorurteilen behaftet ist.
Welche Entwicklungen und Trends seht ihr für die Zukunft des Schmuckmarkts, insbesondere im Bereich der Nachhaltigkeit?
Eine wichtige Entwicklung für eine verantwortungsvollere Schmuckbranche sind definitiv strengere Vorschriften und Industriestandards. Regierungen und Aufsichtsbehörden verschärfen die Anforderungen, insbesondere in Bezug auf die Sorgfaltspflicht und die Kohlenstoffemissionen. Die sich entwickelnden EU-Richtlinien zur Sorgfaltspflicht und zur Nachhaltigkeitsberichterstattung sowie die Einführung neuer freiwilliger Standards wie der RJC Laboratory-Grown Materials Standard (LGMS) signalisieren den Wandel zu mehr Verantwortungsbewusstsein.
Digitale Zugänglichkeit und integrative Online-Erlebnisse gewinnen durch die Digitalisierung der Schmuckbranche ebenfalls an Bedeutung. Die neuen EU-Vorschriften zur digitalen Barrierefreiheit unterstreichen die Notwendigkeit, Online-Shopping und Markenerlebnisse inklusiver zu gestalten. Dazu gehören barrierefreie E-Commerce-Websites mit Screenreader-Kompatibilität, Alt-Text für Bilder und tastaturfreundlicher Navigation.
Auch im Bereich Branding und Storytelling gibt es großes Potenzial für mehr Inklusivität. Viele Brands haben sich lange ausschließlich an heteronormativen Beziehungen und klassischen Schönheitsidealen orientiert. Geschlechtsneutrale Designs und vielfältiges Marketing, das verschiedene Identitäten und Kulturen einbezieht, rücken zunehmend immer mehr in den Fokus.
Wie stellt ihr sicher, dass Bruna in einem sich schnell entwickelnden Markt weiterhin erfolgreich bleibt?
Hier genügt eine kurze und knappe Antwort: Authentizität und unsere Passion für kompromisslos hochwertige und wunderschöne Schmuckstücke, mit denen wir unsere Community begeistern!