"Menopause-Strategie": Was kann die Initiative für die Wechseljahre bewirken?

Heute ist Weltmenopausetag – wie passend, das aktuell im Bundestag über die sogenannte "Menopause-Strategie" diskutiert wird. Was es damit auf sich hat und worum es dabei genau geht, liest du hier. 

Erschöpfte Frau liegt auf dem Bett und fasst sich ins Gesicht
Viele Frauen leiden unter körperlichen und psychischen Beschwerden in den Wechseljahren.© iStock

Alle Frauen – und somit die Hälfte der Bevölkerung – kommen früher oder später in die Wechseljahre. Damit gehen auch einige Beschwerden und Umstellungen im Körper einher, die oft viel zu wenig Beachtung finden. Eine parlamentarische Initiative der Union will das nun ändern und bringt passend dazu am Tag der Menopause eine Antrag in den Bundestag ein.

Die Wechseljahre gelten als Tabuthema

Startschuss für die "Menopause-Strategie" war neben der Erkenntnis, dass die Wechseljahre viel zu wenig Beachtung bekommen, das Forschungsprojekt "Meno-Support". Hierfür haben Andrea Rumler, Professorin an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, und Sabine Nitsche, Professorin an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, mehr als 2000 Frauen online befragt. Dabei kam heraus, dass sich viele Frauen am Arbeitsplatz in Bezug auf die Wechseljahre allein gelassen fühlen: "Die Hälfte sagt: 'Es ist an meinem Arbeitsplatz ein Tabuthema.' Noch nicht mal fünf Prozent sagen, dass die Führungskräfte das Thema auf dem Schirm haben und sie sich unterstützt fühlen."

Änderungen gibt es kaum. "Die Frauen schlagen Beförderungen aus, reduzieren ihre Stundenzahlen, hören vorzeitig auf zu arbeiten, weil sie so starke Beschwerden haben – oder wechseln den Arbeitsplatz. Das Problem ist, dass die Frauen dann in den Unternehmen und übrigens auch in den Behörden fehlen", erklärt Rumler.

Was ist das Ziel der "Menopause-Strategie"?

An dieser Stelle kommt die "Menopause-Strategie" ins Spiel. Die CSU-Politikerin Emmi Zeulner will dem Thema politisch mehr Beachtung schenken. Warum? "Weil wir als Gesellschaft einen größeren Augenmerk auf das Thema Wechseljahre lenken müssen. Es gibt zum Beispiel in England schon eine Initiative in dem Bereich. Und da ist es 2021 gelungen, eine regierungsgeführte Gesundheitsstrategie für Frauen auf den Weg zu bringen." Eine solche Strategie zu den Wechseljahren wünsche sie sich auch für Deutschland.

Dafür solle zum Beispiel der Bedarf an Fachärzten richtig geplant werden, damit Frauen besser beraten und behandelt werden können. Aktuell erhalten Gynäkologen dafür kaum Honorare, weshalb mehr als die Hälfte der Befragten einer aktuellen Umfrage die Aufklärung über die Wechseljahre entsprechend als schlecht oder sehr schlecht bewerten.

Aus diesem Grund soll ein "gesamtgesellschaftliches Bewusstsein für die Wechseljahre der Frau" geschaffen und eine "nationale Menopausen-Strategie nach internationalem Vorbild" erarbeitet werden. Der Antrag wird am heutigen Freitag, dem Weltmenopausentag, im Plenum debattiert. 

Quelle: mdr.de, taz.de